Eine Klimawandel-Anpassungsmaßnahme der KLAR! Amstetten Süd

Biodiversität stärkt uns in der Anpassung an den Klimawandel!

Kindergärten und Schulen als Inseln der Artenvielfalt

Mit Bedauern stellen die Kindergärten und Volksschulen in der Region Amstetten fest, dass es einen Rückgang von blütenbestäubenden Insekten, wie Wildbienen, Fliegen und Schmetterlingen gibt. Die Vielfalt von Wild- und Nutzpflanzen ebenso wie Nahrungsmittelproduktion ist dadurch beeinträchtigt. Neben Pestiziden und intensiver Monokulturnutzung spielt auch der Klimawandel eine bedeutende Rolle für den Rückgang dieser Nützlinge. Der Anstieg der Durchschnittstemperatur mit Hitzewellen und einhergehender Trockenheit aber auch die Temperaturschwankungen verändert Flora und Fauna im Mostviertel. Betroffen davon sind auch Bienen und sonstige Bestäuber. Um dem entgegenzuwirken sollen „Inseln der Artenvielfalt“-Flächen etabliert werden. Diese sollen vor allem bewusstseinsbildend sein, daher werden sie auch direkt im Ort oder bei Schulen und Kindergärten bzw. öffentlichen Gebäuden angelegt. Damit soll Verständnis für vermeintlich „hässliche, ungepflegte“ Plätze im öffentlichen Raum geschaffen werden z.B.: im Herbst wenn alles verblüht ist.

Aktuell suchen wir in 3-4 Gemeinde- bzw. Schulflächen (auch Restflächen) für eine „Insel der Artenvielfalt“.
Gemeinsam mit Kindergärten und Schulen gibt es dazu Workshops/Spaziergänge mit ExpertInnen um ein Bewusstsein für Pflanzen und Artenvielfalt zu schaffen.

Mehr Information unter:

E-Mail: klima@gda.gv.at oder T.: 07475/53340-216


Was bedeutet Biodiversität

Biodiversität, auch biologische Artenvielfalt genannt, ist die Vielfalt von Genen, Tier- und Pflanzenarten, Landschaften, Ökosystemen und allen autogenen ökologischen Prozessen.
Sie lässt sich somit auch als Vielfalt des Lebens bezeichnen. Eine hohe biologische Vielfalt ist der Maßstab für eine gesunde Umwelt für uns Menschen und eine intakte Natur. Biodiversität ist wichtig. Sie ist Grundstein und Motor für die Ökosystemleistungen und somit die Basis zur Erfüllung der grundlegenden Bedürfnisse von uns Menschen. Dazu zählen: Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser, fruchtbare Böden zur Produktion von gesunden Nahrungsmitteln, Blütenbestäubung, eine hohe Luftqualität und Erholung.

Warum Vielfalt so wichtig ist
Das große Ganze besteht aus ganz viel Kleinem, denn Vielfalt ist die Summe aller Dinge. Egal ob es dabei um eine Feuchtwiese, eine Ackerfläche, einen Wald, Obstgarten oder ein Reihenhausgarten geht, alles sind Ökosysteme. Jeder Bewohner, egal ob pflanzlich oder tierisch lebt im Zusammenspiel. Es bestehen Verbindungen, Symbiosen und Abhängigkeiten.
Die biologische Vielfalt ist die Grundlage für unsere Gesundheit. Denn wichtige Ökosystemleistungen können nur auf Grundlage der biologischen Vielfalt erbracht werden. Als Beispiel für ein Ökosystem möchten wir auf die Wildblumenwiese näher eingehen.

Biodiversität Blumenwiese
Eine Wildblumenwiese ist ein eindrucksvolles Beispiel für Biodiversität, denn sie ist voller Leben und Veränderung, Farben, Gerüche und Geräusche. Sie ist Lebensraum für 30-50 verschiedene Pflanzenarten und Anziehungspunkt für viele Tiere. Sie bietet ihnen neben Schutz vor Hitze und Trockenheit auch genügend Nahrungsangebot und Überwinterungsquartiere. Die Wildblumenwiese wird wenig (1-2mal im Jahr), im Extremfall nicht gemäht. Wichtig dabei ist, dass die Pflanzen Zeit zum Aussamen bekommen. Abgemäht wird immer nur fleckenweise, damit die Tiere im verbleibenden Wiesenblumenstück Schutz finden, bis das Abgemähte nachgewachsen ist. Je nährstoffärmer der Boden ist, auf dem die Wiese wächst, umso bunter blüht sie.
15.09.2023

Tatkräftiger Einsatz auf der Gemeindewiese Ferschnitz

Die Marktgemeinde Ferschnitz hat sich bereit erklärt, gemeinsam mit der KLAR! Region Amstetten das Projekt „Insel der Artenvielfalt“ auf der „Gemeindewiese Ferschnitz“ umzusetzen: 
Im Zuge dessen soll die wichtige Funktion der Artenvielfalt (= Biodiversität) in Zeiten des Klimawandels hervorgehoben werden. Durch bewusstseinsbildende Begleitmaßnahmen (Infotafel, Infoveranstaltung, Schulworkshop) soll das Verständnis für vermeintlich „ungepflegte“ Flächen im öffentlichen Raum geweckt werden - da gerade solche Flächen oft besonders artenreich sind.
Ziel ist, durch das Schaffen bestimmter Lebensraumnischen die Artenvielfalt auf der Gemeindewiese zu erhöhen: So wurden Sträucher gesetzt, die Nistangebot und Nahrung für Vögel liefern und eine Blumenwiese angelegt. Dazu wurde die Grasnarbe entfernt und ein passendes Wildblumensaatgut ausgebracht. Diese Wiese darf dann auch nur mehr max. zweimal jährlich gemäht werden.
Weiters sollen auf der Fläche noch mit Steinen ein Lebensraum für gefährdete Reptilien, wie Eidechsen, geschaffen werden. Außerdem soll ein „Wildes (=ungemähtes) Eck“ entstehen, das Insekten Rückzugs - und Überwinterungsraum bietet. Ein „Totholzbereich“ - abgelegtes Holz - und Astmaterial, soll Lebensraum für spezielle Insekten und Pilze schaffen: Viele hunderte Arten sind von vermoderndem Holz abhängig.
Am 7. März war der Pflegeeinsatz auf der Gemeindewiese geplant:
Gemeinsam mit Gemeindearbeitern und der Biologin Heidemarie Moser-Sturm war Bgm Hülmbauer tatkräftig im Einsatz, um die Gemeindefläche in eine „Insel der Artenvielfalt“ umzugestalten. Sträucher wurden gepflanzt - auch eine „Naschhecke“ für Kinder ist dabei - , ein Teil der Wiese wurde aufgefräst und mit Wildblumensamen eingesät. Nun gilt es zu warten und zu beobachten, wie die Natur wächst und gestaltet! „Man merkt, dass Hrn. Bgm Hülmbauer die Natur in der Gemeinde Ferschnitz wirklich am Herzen liegt! Und das ist gut so, denn Je mehr Arten- und Lebensraumvielfalt eine Region bietet, umso besser funktioniert das Gleichgewicht der Natur und umso größer ist die Ressourcenkapazität in Zeiten des Klimawandels“, so die Biologin. Ferschnitz ist mit einem weiteren Schritt in die richtige Richtung dabei.

Grasnarbe wird aufgefräst.jpg
(c) Moser-Sturm "Grasnarbe wird aufgefräst"
Foto1_Bgm.Hülmbauer beim Setzen der Sträucher.jpg
(c) Moser-Sturm " Bgm. Hülmbauer beim Setzen der Sträucher"
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(c) Moser-Sturm "Eingießen der Sträucher"
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(c) Moser-Sturm "Fertig! Wiese nach Pflegeinsatz"
07.03.2024

Volksschulkinder „forschen“ im Auftrag der Artenvielfalt

Vorbildlich hat sich die Marktgemeinde Ferschnitz bereit erklärt eine „Insel der Artenvielfalt“ gemeinsam mit der KLAR! Region Amstetten umzusetzen.
Im Zuge dieses Projektes fand auf der zukünftigen „Insel der Artenvielfalt“ ein Workshop mit der Volksschule Ferschnitz statt. Die Kinder der 3b – Klasse und der 4. Klasse fanden sich mit ihren Lehrerinnen VOL Andrea Wiesmüller und Prof. Michaela Hinterdorfer, BEd, auf der Wiese beim öffentlichen Spielplatz ein. Biologin Heidemarie Moser- Sturm erklärte den Kindern die Bedeutung der Artenvielfalt und beauftragte die kleinen Forscherinnen mit spannenden Aufgaben. Es wurden kleine Insekten mit Becherlupen schonend gefangen und bestimmt und anschließend wieder frei gelassen. Ganz wichtig war es die Tierchen wieder an Ort und Stelle, wo sie gefunden wurden freizulassen, da diese dort ihren Lebensraum haben. Die Kinder lernten, dass Sträucher gute Verstecke und Rastmöglichkeiten für Vögel sind und dass Insekten ungemähte Wiesen brauchen, um zu überwintern. Abschließend haben die Kinder den Forschungsauftrag erhalten in Zukunft die Wiese zu beobachten, welche zu einer Insel der Artenvielfalt umgewandelt wird. Anfang 2024 wird mit den Umgestaltungsmaßnahmen begonnen und im Frühsommer ist dann ein Eröffnungsfest bei der „Insel der Artenvielfalt“ in der Marktgemeinde Ferschnitz geplant, um auch der Bevölkerung dieses Renaturierungsprojekt vorzustellen.

(c) GDA, Willim
Hier entsteht eine Insel der Artenvielfalt
(c) GDA, Willim
Kinder der Volksschule Ferschnitz
(c) GDA, Walcher
Die Kinder erforschen die Artenvielfalt
29.04.2023

Wandern im Zeichen des Klimaschutz

Am 29. April 2023 von 14.00 bis 17.00 Uhr fand der Umweltwandertag in der Marktgemeinde Ferschnitz statt. Das Motto lautete: „Gehen- Sehen- Verstehen“
Es gab Stationen zu den Themen Wald, Wiese, Wasser, Garten und Mobilität. Hier wurden die Veränderungen der Natur sowie die Auswirkungen des Klimawandels veranschaulicht und Handlungsalternativen aufgezeigt. Der Arbeitskreis hat hierzu fachkundige Expertinnen gewonnen wie Biologin und Pädagogin MMag. Heidemarie Moser-Sturm, Waldpädagogin Viktoria Reiter, Bsc und Biologin und Naturpädagogin Gudrun Schwarz, Msc. Sie alle bereiteten interessante Stationen für Jung und Alt vor. Start und Ziel des Umweltwandertages war bei der Volksschule, wo auch umweltbewusste Snacks zum Verkosten warteten. Wanderer konnten sich Tipps und Tricks rund ums Gärtnern beim „Natur im Garten“-Stand holen und EMIL, das E-Auto, persönlich kennenlernen. Beim Infostand vom Verein „Ferschnitzer EMIL“ erfuhr man wie Mobilität im ländlichen Raum funktionieren kann. Fahrtendienste sind nämlich für Jung und Alt eine spannende, neue Möglichkeit mobil zu sein.
Es war ein interessanter Nachmittag für die ganze Familie. Für alle Kinder und Junggebliebene wartete im Ziel sogar eine kleine süße Überraschung.
Der Umweltwandertag „Gehen – Sehen – Verstehen“ kombinierte Spaß, Bewegung und Informationsvermittlung zum Klimawandel. Dem Organisationsteam war es wichtig, Maßnahmen zur Klimawandelanpassung in allen Lebensbereichen aufzeigen. Schön, wenn dies so anschaulich wie bei einem Wandertag in der freien Natur funktioniert.


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(c) privat; v.l.n.r:. Bgm. Michael Hülmbauer, Biologin Heidemarie Moser-Sturm , Waldpädagogin Viktoria Reiter und Hedwig Schagerl vom Umweltarbeitskreis
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(c) GDA; LAbg. Bgm. Anton Kasser und Bgm. Michael Hülmbauer mit Team des Wandertages
Ein regionales Projekt in Kooperation mit

Marktgemeinde Ferschnitz.png
Marktgemeinde Ferschnitz

Volksschulkinder „forschen“ im Auftrag der Artenvielfalt

Vorbildlich hat sich die Marktgemeinde Ferschnitz bereit erklärt eine „Insel der Artenvielfalt“ gemeinsam mit der KLAR! Region Amstetten umzusetzen.
Im Zuge dieses Projektes fand auf der zukünftigen „Insel der Artenvielfalt“ ein Workshop mit der Volksschule Ferschnitz statt. Die Kinder der 3b – Klasse und der 4. Klasse fanden sich mit ihren Lehrerinnen VOL Andrea Wiesmüller und Prof. Michaela Hinterdorfer, BEd, auf der Wiese beim öffentlichen Spielplatz ein. Biologin Heidemarie Moser- Sturm erklärte den Kindern die Bedeutung der Artenvielfalt und beauftragte die kleinen Forscherinnen mit spannenden Aufgaben. Es wurden kleine Insekten mit Becherlupen schonend gefangen und bestimmt und anschließend wieder frei gelassen. Ganz wichtig war es die Tierchen wieder an Ort und Stelle, wo sie gefunden wurden freizulassen, da diese dort ihren Lebensraum haben. Die Kinder lernten, dass Sträucher gute Verstecke und Rastmöglichkeiten für Vögel sind und dass Insekten ungemähte Wiesen brauchen, um zu überwintern. Abschließend haben die Kinder den Forschungsauftrag erhalten in Zukunft die Wiese zu beobachten, welche zu einer Insel der Artenvielfalt umgewandelt wird. Anfang 2024 wird mit den Umgestaltungsmaßnahmen begonnen und im Frühsommer ist dann ein Eröffnungsfest bei der „Insel der Artenvielfalt“ in der Marktgemeinde Ferschnitz geplant, um auch der Bevölkerung dieses Renaturierungsprojekt vorzustellen.

(c) GDA, Willim
Hier entsteht eine Insel der Artenvielfalt
(c) GDA, Willim
Kinder der Volksschule Ferschnitz
(c) GDA, Walcher
Die Kinder erforschen die Artenvielfalt