Eine Klimawandel-Anpassungsmaßnahme der KLAR! Amstetten Süd

Zukunft Pflanzen - Streuobstwiese

10. Dezember 2021

Obst aus 800m Höhe - Obstbäume sind Robuster als man denkt!

In der Promau, im Naturpark NÖ Eisenwurzen, auf rund 800 Höhenmetern wurde eine Streuobstwiese gepflanzt. Die regionalen Apfel- und Birnensorten sind schon seit jeher das rauere Klima in den Ybbstaler Alpen gewohnt. Der Klimawandel, bringt nicht nur Herausforderungen für Mensch und Tier mit sich, er kann im Bereich der Landwirtschaft Chancen eröffnen. Durch die Temperaturveränderung kann „Eisenwurzen Obst“ auch in höheren Lagen angebaut werden.
Dipl. Päd. Christina Forsthuber erläutert: „Die Erhaltung von Streuobstweisen und auch die Obstverarbeitung als kulturelles Erbe liegt uns als Naturpark sehr am Herzen.“ Die regionalen Obstsorten sind traditionell robust. Sogar in Hochlagen über 1000 m finden sich noch Streuobstbestände. Streuobst kann an sehr vielen Standorten sicher angebaut werden. Ausnahmen bilden trockene oder staunasse Böden sowie spätfrostgefährdete Lagen. Obstbäume brauchen humose Böden mit ausreichender Wasserversorgung und sonnige Standorte.
LAbg. Bgm. Anton Kasser (GDA-Obmann):“ Die KLAR! Region Amstetten unterstreicht die Wichtigkeit von Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen. Jetzt gesetzte Schritte werden sich für kommende Generationen lohnen."
Die KLAR! Amstetten ist eine Kulturlandschaft. Die seit Jahrhunderten in der Region gebräuchliche Form der Bewirtschaftung durch Hochstammobstbäume bildet die Lebensgrundlage vieler Insekten, die nur hier vorkommen und anderer Arten. Grund und Boden stehen heute aber mitunter im Spannungsfeld von Baulandwidmung, Landwirtschaft und Naturschutz.
Die Erhaltung der Biodiversität ist uns ein großes Anliegen und für unsere Region von wesentlicher Bedeutung“, so GDA Obmann-Stv. Bgm. Manuela Zebenholzer.
Die Klimawandel Anpassungsmodell Region Amstetten (kurz: KLAR!) unterstützte den Naturpark bei der Neuanlage von Hochstamm-Obstzeilen.

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LAbg. Bgm. Anton Kasser (GDA Obmann), Bgm. Manuela Zebenholzer (GDA Obmann-Stellvertreterin) und Dipl. Päd. Christina Forsthuber (Obfrau Naturpark NÖ Eisenwurzen) setzen Anpassungsprojekte in der Region um.
Apfel- und Birnblüte in Hollenstein im April


Die Maßnahme

Mit Bedauern stellt die Bevölkerung fest, dass es einen Rückgang von blütenbestäubender Insekten, wie Wildbienen, Fliegen und Schmetterlinge gibt. Streuobstwiesen sind deshalb rückgängig, weil die Pflege für den Besitzer aufwändig ist. Dem entgegenzuwirken hat sich die Gemeinde Hollenstein an der Ybbs gemeinsam mit dem Naturpark Eisenwurzen NOE zum Ziel gesetzt, eine Streuobstwiese zu erstellen. Streuobstwiesen sind wichtig für Biodiversität und leisten einen guten Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel. Auf sogenannten Streuobstwiesen wachsen Bäume unterschiedlichen Alters und Sorten. Diese soll auch der Bewusstseinsbildung dienen, frei zugänglich für Erholungssuchende in der Gemeinde aber auch für Touristen sein.
Die Promau in Hollenstein an der Ybbs wurde als Standort ausgewählt, weil durch Erholungssuchende wie Spaziergeher, Wanderer, Mountainbiker dieser Platz belebt wird. Diese können sich dann durch die Beschilderung über die verschiedene Bäume und Sorten informieren und wenn erntereif, Obst kosten. Eine weitere Besonderheit ist die urige Hütte inmitten des Naturparks auf der kleinen Promau. Diese ist ein realitätsgetreuer Nachbau einer Unterkunft, die die Holzknechte früher nutzten. Die Hütte wurde vom Naturpark-Team als Anschauungsobjekt errichtet und bietet Wanderern die Möglichkeit, eine Rast einzulegen.
Die Aktion ist vorausschauend für die Zukunft geplant. Für Pflegemaßnahmen insbesondere der Obstbaumschnitt ist der Naturparkverein mit der Gemeinde Hollenstein/Ybbs zuständig.

Ein Projekt von und mit:

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Gemeinde Dienstleistungsverband Region Amstetten für Umweltschutz und Abgaben
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Klimawandel-Anpassungsmodellregion Amstetten
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Gemeinde Hollenstein an der Ybbs