Mostviertler Energievernetzungstreffen
Bereits zum dritten Mal fand am 10. April 2019 das Mostviertler Energievernetzungstreffen im ENU-Büro Amstetten statt. Die Umweltverbände aus Melk, Scheibbs und Amstetten, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Vertreter der ENU und der KEM Regionen trafen sich, um sich über ihre jeweiligen aktuelle Projekte auszutauschen.
Einen spannenden Fachvortrag lieferte Dr. Christoph Schmidl von der Bioenergy2020+ GmbH, indem er über Mikro-Netze informierte. Die Energiewende in Richtung dezentrale Energieversorgung und der Ausbau erneuerbarer Energieressourcen erfordern ein Energienetz mit einem flexiblen, ausbau- und integrationsfähigen Regelungssystem. Weiterentwickelte Mikro-Netze liefern zukünftig die Möglichkeit, erneuerbare Energieressourcen optimal zu nutzen und eine dezentrale Energieversorgung zu erreichen. Zwei Mikro-Netzprojekte befinden sich derzeit in Wieselburg in der Startphase.
Klimatipps - Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Klimakrise abzuschwächen. Wie sie behaglich wohnen, ohne dem Klima einzuheizen.
Richtig lüften ist gut geheizt
Die Wohnung mehrmals täglich kurz bei abgestellter Heizung stoßlüften.Die Heizung vor der Heizperiode entlüften.
Es muss nicht tropisch sein Ein Grad weniger Raumtemperatur spart bis zu 5-10 % Energie, 200 kg CO2 und 70 Euro! Optimal sind im Wohnbereich 19-21 Grad, im Bad etwas mehr (21-23 Grad), im Schlafzimmer weniger (18 Grad).Erst dämmen, dann heizen
Ein gedämmtes Haus braucht weniger Heizenergie. Am effizientesten und kostengünstigsten sind Dachboden- und Kellerdeckendämmung. Eine Dämmfolie hinter der Heizung hilft zumindest, Wärmeverluste nach außen abzuschwächen.Dichtung bringt’s
Dichtungen von Fenstern und Türen regelmäßig kontrollieren. Für noch mehr Wärmeschutz in der Nacht sorgen Rollläden.Aus alt mach neu
Eine alte Heizungsanlage verbraucht mehr Energie als nötig.Erneuern!
Besser freundlich Unter Kohle, Öl und Gas ist letzeres immer noch die umweltfreundlichste Heizvariante. Klimafreundlichere Pelletsheizungen bieten gleichen Komfort wie eine Öl- oder Gasheizung und können die jährlichen Brennstoffkosten halbieren. Systeme mit erneuerbaren Energieträgern punkten langfristig auch bei den Betriebskosten. Die meist höheren Anschaffungskosten können durch Förderungen abgefedert werden: www.umweltfoerderung.at , www.energyagency.at/foerderungenSo heizt die Region Amstetten!
Die Wärmeaufbringung im Bezirk Amstetten inkl. Statutarstadt Waidhofen/Ybbs ist zu 37 % Erneuerbare (Hackgut, Pellets, Scheitholz) und zu 63 % Fossil (Erdgas und Öl). Erfasst sind hier Zentralheizungsanlage, nicht erfasst sind Wärmepumpen die zunehmend im Neubau an Bedeutung gewinnen.
Der Anteil der Ölheizungen insgesamt sinkt. Im Zeitraum 2013 bis Ende 2018 konnte ein Rückgang von -9,7 % bezogen auf die Stückzahl der Ölheizungen verzeichnet werden.
Der öffentliche Bereich ist Vorbild! Gemeinden/Städte stellen öffentlichen Gebäude bei umfassenden Sanierungen auf Erneuerbare Energieträger (Fernwärme, Hackgut, etc.) um.
Sanierungsoffensive fördert Ausstieg aus Ölheizungen
Ein "Raus aus dem Öl" - Bonus ergibt bis 5.000 Euro bei Sanierungen, wenn ein Kesseltausch von Öl auf eine alternative Heizung erfolgt. Teilsanierungen werden gefördert. Betriebe bekommen gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlagen mit mehr als 5 kW/Peak gefördert. Insgesamt stehen für 2018 42,6 Mio. Euro für Private und Betriebe zur Verfügung. Die genaue Förderhöhe ist abhängig von der Qualität der Sanierung, die betreffenden Gebäude müssen älter als 20 Jahre sein. Die Abwicklung erfolgt über die Bausparkassen oder direkt über die Online-Plattform der Kommunal Public Consult (KPC). Die Aktion ist befristet bis 28.2.2019 bzw. solange die Budgetmittel reichen.
Ölheizungen - Verbot im Neubau
Ab 1.1.2019 sind Ölheizungen in Neubauten verboten. Grundlage ist eine Novelle der NÖ Bauordnung, die besagt, dass die Aufstellung und der Einbau von Heizkesseln von Zentralheizungsanlagen für flüssige fossile oder für feste fossile Brennstoffe nicht mehr erlaubt ist. Diese Regelung gilt für alle Gebäude, die nach dem 31.12.2018 bewilligt werden und bedeutet im Neubau ein Aus für Heizungen, die mit Heizöl, Kohle und Koks betrieben werden. Bestehende Heizungen sind davon nicht betroffen!
Spielerisch und märchenhaft über das Thema Heizen informieren
JUNI 2018, Im Auftrag der Klima- und Energiemodellregion Amstetten haben StudentInnen des Marketingcampus Marketingcampus Wieselburg der FH Wiener Neustadt am Einkaufssamstag das Thema „Heizen“ im City Center Amstetten zum Erlebnis gemacht. Nach dem Motto „Lass‘ dir keine Märchen erzählen“ wurden Mythen aufgeklärt und über Fakten informiert. Im Rahmen von spielerisch gestalteten Stationen konnten sich die Besucher im CCA Amstetten über die nachhaltige Rohstoffversorgung, die Zusammensetzung der Heizkosten sowie die Umweltverträglichkeit von Brennstoffen informieren. Resultat monatelanger Projektarbeit. Die Aktion im CCA Amstetten ist Teil eines zweisemestrigen Projekts mit dem die Klima- und Energiemodellregion Amstetten die StudentInnen im Oktober 2017 beauftragt hat. Im Mittelpunkt steht dabei die Bewusstseinsbildung für Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit in der Region Amstetten. Ausgehend von umfassenden Recherchen wurden von den StudentInnen kreative Konzepte für konkrete Maßnahmen ausgearbeitet. Ein Konzept, nämlich „Lass‘ dir keine Märchen erzählen“, wurde nun in die Tat umgesetzt. Ziel war es die Menschen ganz unverhofft mit dem Thema Heizen zu konfrontieren und Wissen zu vermitteln. Und das in der Bevölkerung durch Spaß und Kreativität die Motivation zu aktivem Klimaschutz geweckt werden kann, scheint - jedenfalls an diesem Einkaufssamstag - erreicht worden zu sein.