Eine Maßnahme der KLAR! Amstetten Nord

Biodiversität an der Kreuzrunse

Hochstamm-Obstbäume und Streuobstwiesen, insbesondere die markanten Mostbirnbäume, sind ein charakteristisches Merkmal des Mostviertels. Diese seltenen Lebensräume bieten wichtigen Rückzugsort für seltene Insektenarten und sind ein schützenswerter Teil der regionalen Artenvielfalt. Im Rahmen eines früheren KLAR!-Projekts wurde gemeinsam mit erfahrenen Pomologinnen ein Leitfaden für die klimafitte Pflanzung und Pflege von Obstbäumen entwickelt.

Dieses Wissen wird nun in einer Streuobstzeile im Stadtgebiet von St. Valentin angewendet. Diese verläuft entlang eines 2 km langen Spazierweges am Bach „Kreuzrunse“, zwischen Altenhofen und Kirchdorf, und wird als Themenweg gestaltet. In Verbindung mit dem Bach entstehen durch einfache Maßnahmen Vorzeigeprojekte zur Förderung der Biodiversität.

Das Projekt betont die Rolle der Biodiversität in der Klimawandelanpassung. Die Erhaltung vielfältiger Biotope ist entscheidend für eine resiliente Artenvielfalt in der Region. Ziel ist es, die bestehende Streuobstzeile entlang der Kreuzrunse ökologisch aufzuwerten und als Themenweg zu gestalten.

Herbst 2024

Am Freitag, den 11. Oktober 2024, wurde in St. Valentin der Themenweg „Biodiversität an der Kreuzrunse“ feierlich eröffnet. Das Projekt, das in den vergangenen anderthalb Jahren entlang des Baches Kreuzrunse realisiert wurde, leistet einen bedeutenden Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zum nachhaltigen Landschaftsschutz.

Im Rahmen des Projekts wurden bestehende Mostobstbäume nachgesetzt, neue heimische Bäume und Sträucher gepflanzt sowie mehrere Wildnisbereiche eingerichtet. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur ökologischen Aufwertung der Region bei, sondern bieten auch wertvollen Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleintiere. Der 2 km lange Themenweg führt Spaziergänger entlang der Kreuzrunse und informiert an 17 Schautafeln über die Bedeutung der Maßnahmen sowie über die Wichtigkeit der Streuobstwiesen und Hochstamm-Obstbäume, die eine Besonderheit des Mostviertels darstellen. Sitzmöglichkeiten, Blühwiesen und „Naschhecken“ für Menschen und Tiere laden zusätzlich zum Verweilen ein.

„Mit diesem Themenweg schaffen wir einen Raum, in dem die Bevölkerung die Natur erleben und gleichzeitig mehr über den Schutz dieser wichtigen Lebensräume lernen kann,“ betonte Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr bei der Eröffnung. Manuela Zebenholzer, Obmann-Stellvertreterin des Gemeinde Dienstleistungsverband Amstetten, hob die Bedeutung des Projekts hervor: „Solche Maßnahmen tragen wesentlich zur Erhaltung der Artenvielfalt bei.“ Heidemarie Moser-Sturm, die als Biologin maßgeblich an der Umsetzung beteiligt war, ergänzte: „Die neu geschaffenen Bereiche wie Totholzflächen und Blühwiesen bieten wertvolle Rückzugsorte für Tiere und unterstreichen die Bedeutung naturnaher Gestaltung.“

Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Klimawandelanpassungsmodellregion Amstetten Nord (KLAR!) realisiert. Es zielt nicht nur darauf ab, die Artenvielfalt zu fördern, sondern auch die Region an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Der Themenweg „Biodiversität an der Kreuzrunse“ steht allen Interessierten offen und lädt dazu ein, die Vielfalt der Natur hautnah zu erleben.

Herbst 2023 bis Herbst 2024

Gemeinsam mit der Firma Gartenprofi Rücklinger wurde das Projekt entlang der Kreuzrunse umgesetzt. Im Zuge dessen wurden bestehende Obstbäume und Grünflächen aufgewertet und durch einen informativen Lehrpfad ergänzt. Dabei entstanden wertvolle Lebensräume wie Totholzbereiche, Blühwiesen, „Wildnisflächen“ sowie „Naschhecken“ für Vögel und Menschen. Die bestehende Streuobstwiesenzeile wurde durch passende Baumsorten erweitert. Insgesamt entstand ein 2 km langer Spazierweg mit 17 Schautafeln, der zum Verweilen einlädt – Sitzmöglichkeiten für Passanten wurden ebenfalls errichtet.

Zu den weiteren Maßnahmen zählten die Neupflanzung von Most- und Edelobstbäumen sowie heimischen Sträuchern, die Anlage von zwei Blühwiesenstreifen und die Errichtung einer Benjeshecke. Zudem wurde ein Totholzhaufen geplant und vier Wildnisbereiche gesichert. Eine „Naschhecke“ mit fruchttragenden Sträuchern für Passanten sowie eine „Vogelnaschhecke“ zur Fütterung von Vögeln und Kleintieren runden den Themenweg ab. Die gesamte Umsetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Fachexperten.

Frühjahr & Sommer 2023

Im März 2023 unterzeichneten die Stadtgemeinde St. Valentin und der Gemeinde Dienstleistungsverband Region Amstetten für Umweltschutz und Abgaben (GDA) die gemeinsame Vereinbarung zur Umsetzung des Projekts. Anschließend wurde als Expertin die Biologin Heidemarie Moser-Sturm mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. In Folge entstand ein Umsetzungskonzept, anhand dessen die Kreuzrunse aufgewertet werden soll.
Ein Projekt von und mit:

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Gemeinde Dienstleistungsverband Region Amstetten für Umweltschutz und Abgaben
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Klima- und Energiefonds
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Klimawandel-Anpassungsmodellregion